„Nabucco“ beeindruckt mit expressiver Kraft

Opern-Aufführung in der Stadthalle mit großartigen Kostümen und starken Stimmen

Ein ausdrucksstarker Chor und die starken Stimmen der Solisten machen die „Nabucco“ - Aufführung zu etwas Besonderem.
FOTO: SIEGRID BRUCH


Tuttlingen en / sz Nabucco, die große Freiheitsoper von Giuseppe Verdi, mit Symphonieorchester, Chor und Ensemble der „Milano Oper Stage“ haben die Besucher am Freitagabend in der vollbesetzten Stadthalle erleben dürfen. Das Meisterwerk der italienischen Oper um Macht und Intrigen, Liebe und Freiheit beeindruckt nach wie vor mit expressiver Kraft und einer Vielfalt der Musik.

Die Oper „Nabucco“, ein Frühwerk Verdis, zum ersten Man 1842 in der Mailänder Scala aufgeführt, hat das Streben des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft zum Thema. Verdi wollte damit verschiedene Gesellschaftsschichten ansprechen. Es geht um das hebräische Volk, das der Invasion der Babylonier unter Führung Nabuccos preisgegeben ist und auch um zwei ungleiche Schwestern - die blaublütige Fenena und Abigail, das Kind einer Sklavin - und die Liebe zum selben Mann. Der Vater und König, der sich Gottähnlichkeit anmaßt, wird mit Wahnsinn geschlagen, von der unehelichen Tochter Abigail entmachtet und aus Angst um seine leibliche Tochter Fenena findet er schließlich zum Gott Israels. Im Mittelpunkt steht die Treue eines Mannes und der Opferwille seiner geliebten Fenena. Bestraft werden am Ende größenwahnsinnige Despoten und auch die Möchtegernkönigin Abigail.

Klassisch schönes Bühnenbild

Die Oper Nabucco ist ein spannendes musikdramaturgisches Gesamtgefüge. In ihr manifestiert sich mit dem berühmten volksliedhaft-schlichten „Gefangenenchor“ Freiheitswille und Sieg eines unterdrückten Volkes. Großartige Kostüme und ein klassisch schönes Bühnenbild bestimmten die Szene, ein gutes Orchester unter der Leitung von Dirigent Salvatore Cicero im Orchestergraben, das schon zu Beginn Opernfeeling aufkommen ließ. Es vermochte die vielfältige Musik von Verdi, sowohl die Sentimentalität als auch die Brutalität, beeindruckend darzustellen. Dazu kam ein ausdrucksstarker Chor und dynamisch starke Stimmen von Bariton Alfio Grasso als Nabucco, dem dramatischen Sopran von Olivia Latina als Abigail, dem Bass Ioan Vrasmas als Zacharias, dem Tenor Mario Boros als Ismael und Mezzosopran Cristina Simionescu als Fenena. Ein schönes Opern-Erlebnis!

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